Widerspruch-Vorlage II

Inna

Beitrag von Inna » 21 Jun 2007, 09:54

Ja bitte, stell dein Widerspruch rein, habe auch orthopaedische Problemen.

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sabinets
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Widerspruch Orthopaedie TKK

Beitrag von sabinets » 21 Jun 2007, 10:22

Geschaeftszeichen .......
Widerspruch gegen Ihren Bescheid vom .....
Ablehnung des Antrages zur Uebernahme einer Mutter – Kind Kurmassnahme



Sehr geehrte Frau ....., sehr geehrter Herr .....,


mit Bescheid vom 20.04.2007 haben Sie meinen Antrag auf Durchfuehrung einer stationaeren Mutter-Kind-Massnahme abgelehnt.

In der Begruendung heisst es: „…ergibt sich keine zwingende medizinische Notwendigkeit und Dringlichkeit einer stationaeren Mutter-Kind Massnahme. Die ambulanten Therapiemoeglichkeiten am Wohnort/Wohnortnaehe sind ausreichend und koennen uneingeschraenkt genutzt werden.

Aus dem Gutachten des MDK ist darueber hinaus noch zu entnehmen, dass eine fachaerztliche Behandlung, sowie KG bei Bedarf in Anspruch genommen werden soll und dass bei einer vorzeitigen Mutter-Kind - Kur keine wesentliche Aenderung der Befindlichkeit zu erwarten ist.

Dazu stelle ich Folgendes fest:

1. Ich bin bereits in fachaerztlicher Behandlung, wie Sie aus meinem ergaenzenden Antragsschreiben entnehmen koennen. Jedoch hat auch mein Facharzt mir nur zur manuellen Therapie geraten und die akuten Schmerzen mittels Spritzen und Schmerzmitteln behandelt. Seinen Bericht lege ich Ihnen zusaetzlich zu diesem Widerspruch bei.

Auch nehme ich schon lange an speziellen Rueckenkursen im MAPET teil und mein Trainingsplan ist auch auf meine Rueckenproblematik ausgelegt.
Die Blockaden und starken Muskelverspannungen sind trotz dieses Trainings aufgetreten !

2. Ambulante Massnahmen sind fuer mich nicht weiter zumutbar. Wie Sie bereits aus der, dem Antrag beigefuegten Aufstellung, entnehmen konnten, habe ich versucht die notwendigen ambulanten Massnahmen kontinuierlich und erfolgsversprechend durchzufuehren.
Jedoch erfordert jede ambulante Anwendung einen Zeitaufwand von mindestens 1 1/2 Stunden, um in die naechstgelegene Praxis zu fahren, den Termin wahr zu nehmen usw.
Die Unterbringung der Kinder in dieser Zeit ist nicht gewaehrleistet, da keine weitere geeignete Person in unserem Haushalt lebt. Aufgrund des entstehenden Zeitdrucks bleibt mir keine Moeglichkeit, die Massnahmen weiterhin regelmaessig in Anspruch zunehmen. Eine Wahrnehmung der Termine vormittags ist auf Grund meiner beruflichen Taetigkeit auch nicht durchfuehrbar. Desweiteren muss ich durch die Entwicklungsstoerungen meiner Kinder und auch durch deren Infektanfaelligkeit viele Termine mit den Kindern wahr nehmen, was ich Ihnen sehr ausfuehrlich bei meinem Antrag dargestellt habe. Alleine durch diesen Termindruck ist meine gesundheitliche Situation in den letzten 3 Monaten eher schlechter als besser geworden.

Wie in meinem Antrag und im begleitenden Schreiben schon erwaehnt, ist es nicht moeglich Therapieempfehlungen im Alltag umzusetzen. Bei einer stehenden Berufstaetigkeit, Haushaltsverpflichtungen und der Versorgung von 2 kleinen Kindern kann ich meinen Ruecken nicht schonen ! Ich hatte Ihnen bereits geschildert, dass mein Alltag ohne die Einnahme von Schmerzmitteln nicht zu bewaeltigen ist. An dieser Situation hat sich nichts geaendert. Ich weiss nicht, ob Sie sich vorstellen koennen, wie anstrengend es sein kann Waesche aufzuhaengen, wenn Ihnen der obere Ruecken bereits nach 3 T-Shirts weh tut. Wie schwer ein Staubsauger ist ! Beim Hausaufgaben helfen, sich ueber den Tisch zu beugen; bei einen Topf mit Kartoffeln, das Wasser abzugiessen. Alle diese Dinge, die normalerweise leicht von der Hand gehen, kosten mich im Moment unendlich Kraft. Das spiegelt sich auch in meinem Verhalten den Kindern gegenueber. Ich bin unausgeglichen, permanent angespannt, schreie sie haeufig an, weil ich nicht die Kraft aufbringen kann, ueber manche Dinge hinweg zu sehen.
Seit Wochen gehe ich abends spaetestens um 20°° zu Bett um noch einige Zeit mit dem Waermekissen liegen zu koennen, um nicht wieder eine Tablette nehmen zu muessen.

Schlafstoerungen, Kopfschmerzen und der absolute Erschoepfungszustand sind zunehmend gravierender und aufgrund dessen resultieren andere weitere Krankheitsbilder. Ich benoetige dringend eine Mutter-Kind-Kur, damit meine Erkrankungen sich verbessern kann, da sonst infolge meiner Erschoepfung und Schwaechung eine Verschlimmerung eintreten kann und wird. Ich habe bereits jetzt Probleme mit staendigen Ohrgeraeuschen und auch mittlerweile depressiven Verstimmungen. An manchen Tagen koennte ich nur noch heulen.

Mir ist voellig unklar, wie Sie das Argument, dass keine zwingende medizinische Notwendigkeit vorliegen soll, begruenden.
Es ist mir absolut unverstaendlich wie Sie das Ihnen vorliegenden aerztlichen Attest derart ausser Acht lassen koennen. Darin wird ausdruecklich von meinem behandelnden Arzt diese Kur DRINGEND befuerwortet. Sie stellen somit, meiner Meinung nach, absolut die Kompetenz angesehener Aerzte in Frage. Mein Arzt hat diese Kur angeregt, da er die Berichte meiner behandelnden Fachaerzte sehr ernst genommen hat. Der MDK beurteilt nach Richtlinien der Krankenkasse. Mein Arzt, der mich seit vielen Jahren behandelt, sieht aber den tatsaechlichen Gesundheitszustand und hat auf dem Ihnen vorliegenden Attest die Vielfalt meiner Beschwerden benannt, einschliesslich der bereits erfolgten bisherigen Behandlungsmassnahmen.



Mit diesem Attest hat meine behandelnder Arzt deutlich gemacht, dass Massnahmen am Wohnort ausgeschoepft und nicht Erfolg versprechend sind!
Auch ist die Herausnahme aus meinem Alltag unbedingt erforderlich, damit Massnahmen greifen koennen!

Wie Sie auf ihrer Homepage selbst veroeffentlichen sind die Folgen von zu viel negativem Stress eine permanente Anstrengung ohne wirkliche Erholung, und erschoepft den ganzen Koerper.
Zitat :
„ Bei der Entstehung von Rueckenschmerzen spielt die Psyche eine nicht zu unterschaetzende Rolle. Stoerungen des seelischen Wohlbefindens, ausgeloest zum Beispiel durch Probleme in Beruf, Familie oder Partnerschaft, beeinflussen das vegetative Nervensystem und koennen auf diesem Weg zu koerperlichen Stoerungen fuehren. Welche dies sind, ist individuell sehr verschieden: Manche Menschen reagieren auf Stress und psychische Ueberlastung mit Kopf- oder Magenschmerzen, andere mit Nacken- und Rueckenschmerzen.
Eine vegetative Reaktion auf starke psychische Anspannung ist zum Beispiel die Erhoehung der Muskelspannung. Eine schmerzhafte Verspannung der Nacken- oder Rueckenmuskeln ist eine haeufige Folge. Verspannungen und Schmerzen behindern die Beweglichkeit, was zu einem Teufelskreis aus Schmerz - Schonhaltung - Schmerzverstaerkung fuehren kann, ohne dass sich eine eindeutige koerperliche Ursache fuer die Beschwerden finden laesst.
Dauerhaft verspannte Muskeln koennen jedoch mit der Zeit koerperliche Veraenderungen bewirken, zu vorzeitiger Abnutzung der Knochen und Gelenke fuehren. Staendige Schmerzen koennen die Nerven empfindlicher werden lassen.“
Sie beschreiben in diesem Artikel selbst die Folgen der staendigen Schmerzen. Diese Schmerzen und die permanente Muskelverspannungen gerade im Halswirbel- und Brustwirbelbereich sind keine Befindlichkeit, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung !
Die Mutter – Kind Klinik Lindenhof bietet spezielle Therapien gerade fuer diese Problematik an. Diese koennen einen Anfang fuer eine weitere erfolgreiche, therapeutische Anschlussbehandlung in Form von Rueckenschule usw. nach der Kur sein.

Insofern ist der Ablehnungsgrund nicht stichhaltig.

Von daher bitte ich um eine persoenliche Vorstellung bei Ihrem medizinischen Dienst.

Ich lege hiermit Widerspruch gegen Ihren Bescheid ein.


Mit freundlichen Gruessen
Glück ist, wenn die Katastrophe eine Pause macht !

Inna

Danke

Beitrag von Inna » 21 Jun 2007, 11:12

wow!
Vielen dank

rhoenmaus

Du bist ein Schatz

Beitrag von rhoenmaus » 26 Mär 2008, 14:25

Vielen Dank fuer so ne geniale Vorlage!!!!!!!!!
Danke, Danke, Danke!!!

Du bist ein Schatz!!!

cold_winter

Beitrag von cold_winter » 30 Apr 2008, 13:40

Habe auch erst eine Ablehnung bekommen und bin in Widerspruch gegangen und habe alles aufgeschrieben, was mir so eingefallen ist.
Sehr persoenlich zwar,dass heisst, ohne irgendwelche Klauseln ect. (wusste ich gar nicht) aber die Zusage war dann binnen einer Woche in meinem Briefkasten.
Ja und nun noch einen Monat warten und dann geht´s schon los.
Gruesse Jana

zettis

weitere Vorlagen?

Beitrag von zettis » 24 Mai 2008, 20:43

benoetigt ihr weitere erfolreiche Vorlagen? ich haette noch eine :)

kaeren

danke!

Beitrag von kaeren » 19 Jun 2008, 20:08

ich hoffe, ich brauche die Vorlagen trotzdem nicht...

LG
Karen

LISLOT

Beitrag von LISLOT » 11 Jul 2008, 12:33

Ich hoffe, ich werde nicht widersprechen muessen (warte seit 2 Wochen auf Bescheid), aber falls doch, bin ich jetzt super gewappnet. Vielen Dank fuer diese wertvollen Infos.
LG Petra :interessant:

lockenengel

Beitrag von lockenengel » 10 Okt 2009, 12:07

Hallo,

hier mal mein Widerspruch, der auch zu einer Zusage geführt hat!



Mein Antrag auf Mutter-Kind-Kur / VN:


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Ihrem Standartbrief vom ... 09 lehnten Sie meinen Antrag auf Durchführung einer Mutter-Kind-Kur ab. Gegen Ihre Entscheidung lege ich fristgerecht

WIDERSPRUCH

ein und fordere Sie umgehend auf, mir das Gutachten des MDK schriftlich zukommen zu lassen.

Aus Ihrem Brief geht nicht hervor, in welcher Form Sie meine Voraussetzungen für eine Kur geprüft haben und welche Punkte meines Antrages diesen nicht entsprechen. Das ambulante vor stationären Maßnahmen in Anspruch genommen werden müssen ist gem. der Gesundheitsreform 2007 seit dem 01.04.07 auch nicht mehr zutreffend. Ebenso regelt das Gesetz die Voraussetzungen für eine solche Maßnahme ganz klar und widerlegt Ihre Standartbegründung (§§ 23, 24,27 und 41 SGB V). Ein Rundschreiben des BVA an die Krankenkassen hat dies ebenso gefordert, wie Sie der Anlage entnehmen können.

Die Bearbeitung meines Antrags erfolgte sehr schnell jedoch erscheint mir eine gründliche Prüfung zweifelhaft, da Sie weder aussagekräftige Patientenakten eingesehen haben noch Kontakt mit den im Antrag genannten Fachärzten aufnahmen. Deshalb habe ich ein weiteres Attest meines Hausarztes beigefügt, in dem er nachhaltig auf die medizinische Notwendigkeit und Dringlichkeit einer Mutter-Kind-Kur außerhalb vom häuslichen Umfeld hinweist. Er war entsetzt über Ihre Ablehnung meines Antrages, weil sie eben sehr rasch und mit einer völlig unzulänglichen Begründung erfolgte. Zudem kennt er mich und meine Situation seit Jahren und weiß, wie schlecht es mir seelisch und psychisch geht. Deshalb hat er mir dringend empfohlen den Antrag zu stellen, da er die Gefahr sieht, dass ich in nächster Zeit aufgrund meines großen Erschöpfungszustandes erkranken werde.

Eine Kur würde der Krankenkasse nicht nur viel Geld für mögliche Folgeerkrankungen ersparen, sondern vor allem mir helfen, wieder zu mir selbst zu finden, Kraft zu schöpfen und meiner Tochter wieder die Mutterliebe geben zu können, auf die sie leider oft verzichten musste. Sie würde mich außerdem von meinem derzeitigen Alltagspflichten entlasten und mir und meinem Kind vor allem ein kompaktes Behandlungsprogramm mit indikationsgerechter Therapie bieten.

Wie Sie wissen finanziert die AOK leider keine Paartherapien bei einer/m qualifizierten und kompetenten Sozialtherapeutin/en. Eine Sitzung von 90 Minuten würden mich demnach 80 – 120 € kosten – und das als alleinerziehende Mutter, die derzeit leider noch Sozialleistungen beziehen muss. Zumal bei meiner Situation mind. vier Sitzungen im Monat notwendig wären. Soziale Einrichtungen bieten zwar eine kostenlose Beratung an, jedoch entspricht diese weder einer kompetenten, qualifizierten Paartherapie, noch löst sie meine Probleme. Dementsprechend habe ich mich schon vor langem kundig gemacht. Eine Selbsthilfegruppe kommt für mich nicht in Frage, da ich auch vertrauliche Einzelgespräche wünsche. Entspannungstechniken sind mir bereits bekannt, lösen jedoch nicht annähernd meine Probleme oder verändern meine Situation.

Insofern ist die Ablehnung weder stichhaltig noch akzeptabel. Mein Antrag bleibt in vollem Umfang bestehen. Ich bitte unter anderem um Prüfung meines Kurantrages und natürlich um Zustimmung.

Mit freundlichem Gruß

... x)

Anlagen
Attest vom Hausarzt
Auszug vom Rundschreiben des BVA

Wurz

Wunderbar

Beitrag von Wurz » 19 Nov 2009, 21:58

Vielen vielen dank für die tollen Vorlagen.

Habe heute Abend meinen Widerspruch geschrieben. Sollte er erfolgreich sein werde ich ihn natürlich hier veröffentlichen.

Morgen muß ich noch mit meiner Ärztin sprechen und wenn sie die Bescheinigung fertig hat geht er nächste Woche zur Krankenkasse.

Hoffe so das es klappt.

Lg Ulrike

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