Persoenlicher Brief zum Kurantrag
Verfasst: 21 Okt 2007, 14:43
Hallo alle zusammen,
ich lese immer wieder, wieviel Schwierigkeiten es beim Kurantrag geben kann. Als ich meinen ueber eine Kurhilfe einreichte, rechnete ich auch erst mit einer Absage, aber - oh Wunder - ich hielt nach knapp 6 Wochen die Zusage in der Hand. Leider musste ich mir dann noch mal eine andere Einrichtung aussuchen, da die Kasse nicht mit der beantragten zusammenarbeitet, aber ich habe im Kassenkatalog dann eine gefunden, die mir fast noch mehr zusagt.
Begleitend zum Antrag habe ich auf Anraten meiner Hausaerztin noch einen persoenlichen Brief beigefuegt. Vielleicht hat er ein bisschen dazu beigetragen, dass die Kur sofort bewilligt wurde. Wer weiss, vielleicht hilft so ein Brief noch jemandem, deshalb stelle ich ihn als Anregung mal hier ein:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich heute mit einem Antrag auf Mutter-Kind-Kur an Sie, weil ich dringend Hilfe brauche.
Meine Kindheit war gepraegt von Demuetigung, Freiheitsberaubung (Einsperren im Keller), Liebesentzug, Ignoranz, Drohungen, Beschimpfungen („Nestbeschmutzer“ u.ae.), sowie regelmaessig heftiger koerperlicher Uebergriffe aus nichtigen Anlaessen. Am Tag vor meinem Auszug aus dem Elternhaus wurde ich noch an den Haaren durch mein Zimmer geschleift und bekam einen Faustschlag ins Gesicht. Danach ging es mit emotionaler Erpressung weiter – bis heute.
Anfang April 2007 habe ich es nach gut 2-jaehriger therapeutischer Begleitung endlich geschafft, mich von meinen Eltern abzugrenzen und mit ihnen „gebrochen“. Mir gegenueber halten sie tatsaechlich vollkommene Funkstille, dafuer behelligen sie nun meine lieben Schwiegereltern, die damit voellig ueberfordert sind und sehr unter dem Zwist leiden. In ihrer Not haben sie sich damit an mich gewandt, so schliesst sich der Kreis wieder einmal… Ich komme einfach nicht zur Ruhe.
Ich habe grosse Angst, meinen Kindern gegenueber gewalttaetig zu werden.
Weil ich mich emotional noch immer stark an meine Eltern (besonders an meine Mutter) gebunden fuehle, hat sie noch immer „Macht“ ueber mich. Wenn ich in Alltagssituationen an sie denken muss, dann bin ich derart empfindlich auf Stoerungen im fluessigen Ablauf der taeglichen Verrichtungen, dass ich besonders bei anhaltendem Weinen meiner Kinder extrem mit mir kaempfen muss, um nicht grob zu werden. Bisher ist mir zum Glueck nur einmal die Hand bei Laura ausgerutscht und ich habe sie mit der blossen Hand auf den Windelpopo gehauen. Es kommt aber immer wieder mal vor, dass ich sie grob am Oberarm festhalte, harsch hochziehe, wenn sie jammernd auf dem Boden hockt, anstatt aufzustehen,… Das mag ein Anderer nicht so schlimm bewerten, aber mir macht es grosse Angst, weil ich die starken Gefuehle, die dabei in mir kochen, gerade so im Zaum halten kann. Und ich merke, dass diese Grenze arg belastet wird, weil nun nach dem Kontaktabbruch mein Schutzpanzer langsam aber sicher beginnt zu broeckeln und viele, sehr viele verschuettete Gefuehle aufkommen laesst. Meine Familie und besonders meine Kinder sind nicht die richtige Adresse fuer meine verschuettete Wut, Enttaeuschung und Trauer, aber ich finde allein auch nicht den passenden Rahmen dafuer. Aus diesem Grund hat mir meine Hausaerztin eine Kur nahe gelegt.
Ich fuehle, dass ich mich dringend auch emotional von meiner Mutter loesen muss, um endlich mit mir ins Reine zu kommen. Vielleicht ist so was wie Trauerarbeit moeglich, um meine staendig unterdrueckten Gefuehle loswerden zu koennen. Ich hoffe instaendig, dass ich dann in Alltagssituationen, in denen die Kinder mich verstaerkt fordern, angemessener reagieren kann. Eine Erziehungsberatung hat dazu leider nicht gereicht.
In aller Kuerze zu erklaeren, wie es in mir aussieht, und was mich bedrueckt, ist kaum moeglich. Deshalb habe ich hier lediglich mein Hauptziel genannt. Wenn Sie zur Bearbeitung meines Antrages noch weitere Angaben benoetigen, stehe ich Ihnen selbstverstaendlich zur Verfuegung. Sie erreichen mich am Besten am Handy unter 01** - *******. Fuer eine wohlwollende Bewertung meines Antrages waere ich Ihnen sehr dankbar. Ich moechte meinen Kindern und meinem Mann nicht so weh tun, wie ich es erlebt habe!
Mit freundlichen Gruessen
Liebe Gruesse,
Claudia
ich lese immer wieder, wieviel Schwierigkeiten es beim Kurantrag geben kann. Als ich meinen ueber eine Kurhilfe einreichte, rechnete ich auch erst mit einer Absage, aber - oh Wunder - ich hielt nach knapp 6 Wochen die Zusage in der Hand. Leider musste ich mir dann noch mal eine andere Einrichtung aussuchen, da die Kasse nicht mit der beantragten zusammenarbeitet, aber ich habe im Kassenkatalog dann eine gefunden, die mir fast noch mehr zusagt.
Begleitend zum Antrag habe ich auf Anraten meiner Hausaerztin noch einen persoenlichen Brief beigefuegt. Vielleicht hat er ein bisschen dazu beigetragen, dass die Kur sofort bewilligt wurde. Wer weiss, vielleicht hilft so ein Brief noch jemandem, deshalb stelle ich ihn als Anregung mal hier ein:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich heute mit einem Antrag auf Mutter-Kind-Kur an Sie, weil ich dringend Hilfe brauche.
Meine Kindheit war gepraegt von Demuetigung, Freiheitsberaubung (Einsperren im Keller), Liebesentzug, Ignoranz, Drohungen, Beschimpfungen („Nestbeschmutzer“ u.ae.), sowie regelmaessig heftiger koerperlicher Uebergriffe aus nichtigen Anlaessen. Am Tag vor meinem Auszug aus dem Elternhaus wurde ich noch an den Haaren durch mein Zimmer geschleift und bekam einen Faustschlag ins Gesicht. Danach ging es mit emotionaler Erpressung weiter – bis heute.
Anfang April 2007 habe ich es nach gut 2-jaehriger therapeutischer Begleitung endlich geschafft, mich von meinen Eltern abzugrenzen und mit ihnen „gebrochen“. Mir gegenueber halten sie tatsaechlich vollkommene Funkstille, dafuer behelligen sie nun meine lieben Schwiegereltern, die damit voellig ueberfordert sind und sehr unter dem Zwist leiden. In ihrer Not haben sie sich damit an mich gewandt, so schliesst sich der Kreis wieder einmal… Ich komme einfach nicht zur Ruhe.
Ich habe grosse Angst, meinen Kindern gegenueber gewalttaetig zu werden.
Weil ich mich emotional noch immer stark an meine Eltern (besonders an meine Mutter) gebunden fuehle, hat sie noch immer „Macht“ ueber mich. Wenn ich in Alltagssituationen an sie denken muss, dann bin ich derart empfindlich auf Stoerungen im fluessigen Ablauf der taeglichen Verrichtungen, dass ich besonders bei anhaltendem Weinen meiner Kinder extrem mit mir kaempfen muss, um nicht grob zu werden. Bisher ist mir zum Glueck nur einmal die Hand bei Laura ausgerutscht und ich habe sie mit der blossen Hand auf den Windelpopo gehauen. Es kommt aber immer wieder mal vor, dass ich sie grob am Oberarm festhalte, harsch hochziehe, wenn sie jammernd auf dem Boden hockt, anstatt aufzustehen,… Das mag ein Anderer nicht so schlimm bewerten, aber mir macht es grosse Angst, weil ich die starken Gefuehle, die dabei in mir kochen, gerade so im Zaum halten kann. Und ich merke, dass diese Grenze arg belastet wird, weil nun nach dem Kontaktabbruch mein Schutzpanzer langsam aber sicher beginnt zu broeckeln und viele, sehr viele verschuettete Gefuehle aufkommen laesst. Meine Familie und besonders meine Kinder sind nicht die richtige Adresse fuer meine verschuettete Wut, Enttaeuschung und Trauer, aber ich finde allein auch nicht den passenden Rahmen dafuer. Aus diesem Grund hat mir meine Hausaerztin eine Kur nahe gelegt.
Ich fuehle, dass ich mich dringend auch emotional von meiner Mutter loesen muss, um endlich mit mir ins Reine zu kommen. Vielleicht ist so was wie Trauerarbeit moeglich, um meine staendig unterdrueckten Gefuehle loswerden zu koennen. Ich hoffe instaendig, dass ich dann in Alltagssituationen, in denen die Kinder mich verstaerkt fordern, angemessener reagieren kann. Eine Erziehungsberatung hat dazu leider nicht gereicht.
In aller Kuerze zu erklaeren, wie es in mir aussieht, und was mich bedrueckt, ist kaum moeglich. Deshalb habe ich hier lediglich mein Hauptziel genannt. Wenn Sie zur Bearbeitung meines Antrages noch weitere Angaben benoetigen, stehe ich Ihnen selbstverstaendlich zur Verfuegung. Sie erreichen mich am Besten am Handy unter 01** - *******. Fuer eine wohlwollende Bewertung meines Antrages waere ich Ihnen sehr dankbar. Ich moechte meinen Kindern und meinem Mann nicht so weh tun, wie ich es erlebt habe!
Mit freundlichen Gruessen
Liebe Gruesse,
Claudia