Unsere Tochter war mit 11 Jahren, 6. Klasse Gymnasium, in der Kinderfachklinik in Bad Sassendorf. Die Diagnose ist war mitlerweile widerlegt, lautet jetzt Autismusspektrumstörung, aber damals halt noch adhs. Aus den ursprünglich 6 Wochen wurden 8,5. Unter anderem auf ihren Wunsch hin. Ihr hat es also folglich sehr gut dort gefallen. Zum Glück sind es nur 1,5 Stunden und wir konnten sie jeden Sonntag besuchen. Zwischen Weihnachten und Neujahr war sie dann auch zu Hause und dann noch einmal für 8 Tage dort.
Hmmm... man liest im Netz ehr negatives über diese Klinik. Wir fühlten unsere Tochter dort gut aufgehoben. Klar, ihr hats ja auch gut gefallen. War Entspannung von der Schule. Sie wurde sehr gemobbt, was wir nicht durch unsere Tochter (immer fröhlich aus dem Haus, auch in der Schule lt. Lehrer) sondern durch die Lehrer erfuhren. Auf dem ersten Elternsprechtag sprach das JEDER der 4 bei denen ich war von sich aus an. Da ist man dann erstmal sprachlos. Im Anschluß an die Reha hat sie auch die Klasse gewechselt, was unter anderem durch die Klinik angeraten wurde, und ist jetzt in einer sehr tolleranten Klasse. Immer noch ehr am Rande, sicher auch bedingt durch ihre ass, aber sie wird akzeptiert und hat auch ein paar Kontakte. Wurde jetzt wohl sogar schon mal ermahnt sie solle nicht so viel Quatschen!

(Es ist erstaunlich wie man sich über eine solche Aussage eines Lehrers doch freuen kann!) Wir fühlten uns auch gut informiert. Ein paar mal wurden wir angerufen und wir hätten selber auch jederzeit anrufen können. Auf der Station um zu höhren wie es ihr geht oder um einen Telefontermin mit der Psychologin zu vereinbaren.
Ich habe bei Besuchen schon mal mitbekommen, wie die Betreuerinen dort mal etwas deutlicher wurden. Aber ich hatte schon den Eindruck das sie sehr liebevoll mit den Patienten umgehen. Und Regeln muß man nun mal einhalten, vor allem bei so vielen Kindern und Jugendlichen. Unsere Tochter mochte dort alle Betreuer/innen gerne leiden.
Einziger Nachteil war wirklich der Schulstoff. Ich meine mich zu Erinnern, das sie täglich 4 Stunden Schule hatten. Sprich pro Woche 5 Stunden Deutsch, Mathe, Englisch, Französisch. Je höchstens 4 oder 5 Kinder, in Französisch zu zweit oder auch oft sie alleine. Und es wurde auch Unterricht gemacht, also nicht nur irgendwelche Zettel und Aufgaben abarbeiten. Dennoch fehlten ihr in Englisch und Französisch je ein ganzes Kapitel. Leider vielen auch nur die Weihnachtsferien in diesen Zeitraum, wobei ich die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr auch gar nicht zu den 8,5 Wochen rechne, da sie in der Zeit zu Hause war. Sie hat ca 7 Wochen in der Schule gefehlt. Das ist einfach zu lange. Mir war aber vorher auch nicht bewußt das so eine Kinderreha direkt über 6 Wochen geht (oder gehen kann? bei ihr wars so).