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von lenchen74 » 30 Jun 2016, 18:06
Sooo, ich habe den Tag heute genutzt und meinen Selbstauskunftsbogen ausgefüllt. Wäre schön, wenn ihr mal drüber schaut. Einige Sachen habe ich hier im Forum "geklaut", aber ich hoffe, dass das okay ist.
Ärztliche Maßnahmen konnte ich nicht eintragen, da nicht erfolgt. Ich bin jemand, der gerne alles selbst auskuriert und eher selten zum Arzt geht. Hoffe, dass das nicht zu meinem Nachteil ausgelegt wird...
Leider fehlt mir noch ein Satz zum Einstieg, vielleicht hat ja jemand eine Idee?!
Ich arbeite seit 2 Jahren in einem neuen Job, der mich sehr stark fordert. Ich habe ständigen Zeitdruck, weil die Arbeiten zu festgelegten Zeiten fertig sein müssen. Wir sind nur ein kleines Team von 3 Leuten und durch Krankheit und Urlaub, frei, Weiterbildungen etc. sind wir so gut wie immer unterbesetzt. Zudem ist mein Chef ein Mensch, der nicht sieht, was geleistet wird, sondern ständig noch Zusatzaufgaben verteilt. Der ganze Arbeitstag ist hektisch und ständig muss ich im Auge behalten, dass ich pünktlich fertig werde, um mein Kind rechtzeitig aus dem Hort abholen zu können, weil die Betreuung nachmittags zeitlich begrenzt ist, da ich durch die Vollzeitstelle schon Zeit im Frühhort in Anspruch nehmen muss. Alle 3 Wochen muss ich auch Samstags voll arbeiten. Das Verhältnis zu einer Kollegin ist gestört, da sie mich als Bedrohung empfindet, was die ganze Arbeitssituation noch erschwert. Reibereien und Machtkämpfe sind an der Tagesordnung.
Mein Tag beginnt mit dem Aufstehen um 5:15 Uhr. Um 5:35 wecke ich meine Tochter. Spätestens 6:25 müssen wir los, damit ich rechtzeitig um 7:00 bei der Arbeit bin. Mein Arbeitstag endet um 15:30. Nach Einkaufen, Hausaufgaben kontrollieren, Essen und Haushalt machen ist der Tag so gut wie vorbei. Für Freizeit ist da kaum Raum. Wenn meine Tochter im Bett ist bin ich so erschöpft, dass ich nur noch auf das Sofa falle und völlig fertig bin. Gehe ich ins Bett, kann ich nicht einschlafen, weil meine Gedanken schon wieder beim nächsten Tag oder bei der Arbeit sind. So wälze ich mich lange herum, bis ich irgendwann einschlafe. Morgens bin ich oft „wie gerädert“.
Mein Mann ist berufsbedingt sehr häufig nicht zu Hause, sodass er mich kaum unterstützen kann. Ich fühle mich sehr oft wie eine alleinerziehende Mutter- Kind, Haushalt, Finanzen... Alles bleibt an mir hängen.
Die Kontakte zu meinen Freunden werden immer weniger - ich finde nicht mehr die Kraft und die Zeit für Besuche.
Ich fühle mich ausgebrannt, körperlich und seelisch erschöpft und oft überfordert.
Ständig unter Zeitdruck zu sein ist für mich eine große psychische Belastung, was widerum dazu führt, dass ich sehr oft genervt und gereizt meiner Tochter gegenüber bin.
Ich erkenne mich in meinem Verhalten vor allem ihr gegenüber oft nicht wieder. Schimpfen ist schon an der Tagesordnung. Wenn sie morgens nicht „funktioniert“ wie in meinem Plan, wirft mich das schon völlig aus der Bahn und ich bin sofort gereizt und ungerecht ihr gegenüber.
Anstatt mich zu freuen, wenn mein Mann mal zu Hause ist kommt es stattdessen aufgrund meiner Launen häufig zu Steitigkeiten mit ihm.
Meine Beschwerden, wie akuter Schlafmangel, Schlafstörungen, ständige Müdigkeit, Augenzucken, depressive Verstimmung, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen haben stark zugenommen und beeinträchtigen mein Wohlbefinden zusätzlich massiv. Meine Kopfschmerzen treten wieder sehr häufig auf (11x im letzten Monat), auch hab ich wieder immer öfter Migräneanfälle (2x im letzten Monat). Oftmals muss ich mich morgens übergeben.
Aufgrund der oben beschriebenen Situation habe ich kaum eine Möglichkeit, zuhause vor Ort etwas für die Erhaltung meiner Gesundheit zu tun. Das Maximale liegt bei Rad fahren mit meiner Tochter oder spazieren gehen am Wochenende. Wenn ich Maßnahmen am Wohnort wahrnehmen wollte, wäre das im Familienalltag besonders schwierig, denn ich müsste vorher organisieren, dass meine Tochter versorgt wird, was aufgrund fehlender Betreuungspersonen kaum möglich ist. Eine Mutter-Kind-Kur hingegen wäre eine sinnvolle Alternative, weil sie mich von vielen Alltagspflichten entbindet und ein kompaktes Behandlungsprogramm mit unterschiedlichen, indikationsgerechten Therapien ermöglicht.
Ich erwarte mir von der MuKiKu, dass ich Ruhe und Abstand von all den Belastungen bekomme, damit sich mein psychischer Zustand einmal erholen kann, ich Zeit für Entspannungs- und Regenerationsmöglichkeiten bekomme, ich erhoffe mir, wieder selbstbewusster und gestärkter auftreten zu können und bestimmte Situationen selbstbewusster und gelassener meistern zu können.
Ich möchte meine Tochter mitnehmen, um ihr zeigen zu können, dass Mama sich für sie Zeit nimmt, dass sie mir wichtig ist und ich auch anders kann als nur zu schimpfen. Um die Beziehung wieder zu stärken und zu intensivieren, denn sie leidet leider am meisten unter meiner Erschöpfung!
Das war´s...
LG