V.a. Somatisierungsstörung - Welche Klinik??

Die Kur ist genehmigt und ihr habt schon die passende Klinik? Die Kur ist genehmigt und ihr habt schon die passende Klinik?
MMC-Kueken

V.a. Somatisierungsstörung - Welche Klinik??

Beitrag von MMC-Kueken » 03 Jun 2010, 13:46

Nein, noch ist unser Antrag nicht durch... :(
Aus den neuesten Arztberichten und -befunden ergibt sich aber eine (ganz) neue Richtung, und da sowohl bei meiner Tochter ein Verdacht auf Somatisierungsstörung gegeben ist als auch mir der Besuch eines Psychiaters geraten wurde, wollte ich gerne mal fragen welche der folgenden Kliniken ihr in dieser Richtung [denkwonder]vielleicht aus eigener Erfahrung?[/denkwonder] empfehlen könnt / würdet.

Zur Auswahl würden stehen (weil unsere KK mit denen zusammen arbeitet und wir ja unbedingt ans Meer wollen):
Muki-Klinik Schwarzheide in Graal-Müritz
Ostseeklinik Königshörn in Glowe auf Rügen
Klinik Sellin in Sellin auf Rügen
Klinik Nordseedeich in Friedrichskoog
DRK-Zentrum in Pellworm
Fachklinik Therapeutikum Westfehmarn in Petersdorf auf Fehmarn
IFA Kurheim Fehmarn in Burg auf Fehmarn

Neugierige Grüße vom Kueken (vielleicht sollte ich mich in Kampf-Kueken umbenennen??? :aetschi: )

kleine_mama
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Beitrag von kleine_mama » 03 Jun 2010, 15:41

Ist es nicht sinnvoller bei dieser Diagnose eine psychosomatische Kur zu machen?

Rotbuche

Beitrag von Rotbuche » 03 Jun 2010, 16:47

Was für körperliche Beschwerden hast Du ( Deine Tochter) denn?
Ansonsten denke ich auch, dass eine psychosomatische Kur für Euch beide die richtigere Wahl wäre.

LG
Rotbuche

MMC-Kueken

Psychosomatische kur für Beide??

Beitrag von MMC-Kueken » 03 Jun 2010, 20:02

Hm, da kommen mir dann doch gleich weitere Fragen in den Sinn: wer ist denn der Träger bei einer psychosomatischen Kur? Krankenkasse oder Rentenversicherung??
Und können meine Tochter und ich da beide als Patienten aufgenommen werden oder ist dann wieder nur einer von uns Patient?
Wie sieht es mit der Mitaufnahme einer weiteren Tochter als Begleitkind auf, ist sowas in diesen speziellen Kliniken möglich??

Meine kleine Tochter ist 9 und klagt seit Jahren immer wieder über Bauchschmerzen (mit Verdacht auf Blinddarm, Reizdarm, bekannte Fruktoseintoleranz). Das letzte Mal waren wir mit Zittern und Übelkeit in der KiKli, ich habe seit dem WE Schwindel und Übelkeit mit Licht- und Geräuschempfindlichkeit.

Rotbuche

Beitrag von Rotbuche » 03 Jun 2010, 20:18

Wer Träger einer Psychosomatischen Kur wäre, weiß ich leider auch nicht.
Allerdings muß man bei psychosomatischen Krankheiten immer nach dem "Motor" suchen, der den Kreislauf der Krankheit aufrecht erhält.

Ich weiß, dass z.B. bei Eßstörungen die Familienmitglieder gerne für eine Weile getrennt werden, um besser an die Ursachen heranzu kommen. Wie das im Einzelnen bei Euch aussieht - keine Ahnung.

Auf jeden Fall steht vor einer psychosomatischen Kur sicher erst mal der Psychologe, das heißt, Du wirst wahrscheinlich gar nicht darum herum kommen,erst Mal ambulante Therapiestunden zu nehmen.
Vorausgesetzt natürlich körperliche Dysfunktionen sind ärztlich bereits ausgeschlossen.

LG
Rotbuche

MMC-Kueken

Beitrag von MMC-Kueken » 04 Jun 2010, 13:39

Hm, mir wurde ja erstmal der Psychiater, nicht der Psychologe empfohlen. Aber egal welche Fachrichtung, hauptsache jemand kann mir weiterhelfen und sagt nicht nur "also organisch kann ich nichts finden!"!
Und ich hoffe, dass ich an Therapiestunden vor Ort komme - Wartelisten haben eine sehr geringe tröstende Wirkung... :(
Rufe morgen auch gleich in der psychosomatischen Ambulanz der Kikli an und besorge den nächsten Termin für meine Tochter, dann werden wir ja weiter sehen.

Meine Krankenkasse habe ich heute morgen auch mal zu dem Thema befragt, waren aber sehr zugeknöpft und meinten, so was würde ja auf einer Mu-Ki-Kur besonders im Vordergrund stehen, egal in welchem Haus. So ganz glauben will ich das noch nicht, aber wenn sie mir aufgrund solcher Symptome dann eine Kur bewilligen will ich erstmal damit zufrieden sein!

LG
Sandy

Rotbuche

Beitrag von Rotbuche » 04 Jun 2010, 14:37

Hallo Sandy,

der Psychater steht in jedem Fall vor dem Psychologen.
Er muß entscheiden , ob Eure Geschichte etwas für seinen Bereich ist, ober ob es gute Gesprächs- und Verhaltenstherapien beim Psychologen auch tun.

Die Psychater arbeiten in der Regel mit Medikamenten (z.B. bei Depression, Manien,Persönlichkeitsstörungen, Neurosen, Zwangshandlungen etc.).
Der Psychologe hat zu diesen Medikamenten keinen Zugang. Der versucht über die Analyse des Patienten seiner Familie, das Umfeld und die Vergangenheit Ursachen aufzudecken, die möglicherweise der Grund für Eure körperliche Symptomatik sind (z.B. Tod eines Angehörigen, körpeliche Gewalt, sexuelle Übergriffe, Vernachlässigung durch ein Elternteil und und und). Durch das Bewußtmachen und Erkennen solcher Muster hat er dann verschiedene Ansätze zur Verfügen, um mit Dir,bzw. Deiner Tochter an dem aufgedeckten zu arbeiten, damit sich die körperliche Symptomatik verbessert oder sogar verschwindet.

Natürlich beziehen auch Psychater die Geschichte des Patienten mit ein.

Ich denke aber auch, dass in den Kurhäusern ausgebildete Psychologen sind, die Deinen Gesprächsbedarf individuell abdecken können.

Geh doch mal zu einem guten Heilpraktiker. Die Haben oft eine andere Sichtweise zum Thema Krankheit, denken ganzheitlicher( d.h. schauen auf Körper, Geist und Seele). Die meisten Ärzte haben verlernt in den Gesichtern der Patienten zu lesen und finden Krankheiten erst, wenn ihre Apparatemedizien ihnen stichhaltige Beweise liefert.

Also freu Dich erst mal, wenn Dir eine Kur genehmigt wird. Im übrigen ist jeder für seine Gesundheit selbst verantwortlich - das sollte man nicht vergessen. Und damit meine ich nicht nur eine gesunde Ernährung und Sport, sondern man sollte auch mal schaun , wo mit man sich den ganzen Tag im Geiste beschäftigt, was man über andere und sich selbst denkt, mit welchen Glaubenssätzen man so rum läuft. Außerdem mit was für Menschen man sich so umgibt, ob die einem gut tun oder eher schaden.

Da überall fängt für mich Krankheit oder Gesundheit an - und nicht erst beim Skapell des Arztes.

LG
Rotbuche

Gitti

Beitrag von Gitti » 04 Jun 2010, 20:41

Somatisierungsstörung - auch ich habe diese Diagnose.

Mein Krankheitsbild geht in die gleiche Richtung. - Ich trete seit 4 Jahren beharrlich auf einer Stelle, werde vom einen zum anderen Arzt geschickt und keiner weiß so recht weiter... - Nun habe ich meinen Hausarzt gewechselt und eine Heilpraktikerin hinzugezogen. Ferner habe ich psychologische Gespräche angefangen....

2008 hatten wir eine Mutter-Kind-Kur, eigentlich war sie nicht schlecht, allerdings wurde mir in einigen Punkten immer wieder gesagt "... so tief können wir hier nicht einsteigen..." - also nicht zu hohe Erwartungen haben und vielleicht sind psychologische Gespräche in Wohnortnähe effektiver und wirkungsvoller?

Eine stationäre psychologische Rehabilationsmaßnahme wurde bei mir abgelehnt, trotz Widerspruch, ambulante Maßnahmen vor Ort reichen aus. Vielleicht komme ich zunächst mit der Psychologin weiter? - Laut ihrer Meinung wirkt es bei einem erneuten Kur-/Rehaantrag auf die KK anders, wenn sie das unterstützt und befürwortet. Schauen wir mal...

Ich habe einfach mal meine Gedanken dazu aufgeschrieben, nun weiß ich nicht ob du damit etwas anfangen kannst aber vielleicht findest du dich ja irgendwo wieder, wer weiß? - Tät mich aber interessieren...

LG
Gitti

Schneehexe

Beitrag von Schneehexe » 04 Jun 2010, 21:43

Ich habe in meinem vorzeitigen Antrag auch geschrieben das meine Panikattacken wieder gekommen sind (ausgelöst von dem ganzen Zustand hier zuhause). Krankenkasse hat abgelehnt und mir ambulante Therapie empfohlen.
Zack so geht das...lege jetzt Widerspruch ein. Ich habe aber noch mehr, das ist nicht alles

Rotbuche

Beitrag von Rotbuche » 05 Jun 2010, 10:40

meiner meinung nach haben alle "Kranken" zum teil schon Jahre zuvor sogenannte "Somatisierungsstörungen". Die Kunst ist es, solche zu erkennen und eine ernsthafte Krankheit gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Ich arbeite selbst im Gesundheitswesen und die klassische moderne Medizin wie sie heute praktiziert und gelebt wird, befriedigt schon lange nicht mehr - im Gegenteil, trotzdem dass immer mehr neue Medikamente auf den Markt geschmissen werden und die Apparatemedizin immer Moderner und vielfältiger wird - scheint es doch so, dass unsere Gesellschaft immer kränker wird.
Woran mag das wohl liegen ?

Es reicht nicht vom Arzt die Diagnose XY genannt zu bekommen und sich diesem Schicksal brav zu ergeben und die tausend Medikamente die verschrieben werden vorbehaltslos zu schlucken.

Ich bin heute immer wieder noch erstaunt, wie voll die Medikamentenschälchen der einzelnen Patienten sind und wie Krank die betreffende Personen trotzdem (oder gerade deswegen ?) sind.

Ich denke, dass in Zukunft ein großer Wandel in der Medizin stattfinden wird.
Die Gesundheit und Gesundheitserhaltung wird mehr in den Vordergrund rücken. Im Moment geht der ganze Fokus auf die Krankheit. Überlegt doch mal - alleine der Begriff " Krankenpflege" bedeutet nichts anderes , als das ich einer Krankheit meine ganze Aufmerksamkeit widme - sie quasi damit zu nähren. Energie folgt immer der Aufmerksamkeit.

Mittlerweile hat sich die Berufsbezeichnung der Krankenschwester schon geändert.
Dieses langsame Umdenken wird irgendwann auch bei den Krankenkassen ankommen. Dann werdet ihr wohl nicht mehr gezwungen sein, endlos Listen körperlicher Gebrechen herbei zu bringen, Euch womöglich Krankheiten andrehen zu lassen, die Ihr gar nicht habt, nur damit am Ende eine Diagnose steht.

Eine Kur sollte zur Vorbeugung sein, damit Ihr im Alltag Familie, Beruf was auch immer bewältigt bekommt und nicht erst verschrieben werden , wenn schon nichts mehr geht.

Laßt Euch von der Kasse bei Ablehnung mal den Begriff Kur erklären !

Ehrlich- Ihr könnt froh sein, wenn Ihr Euch selbst gegenüber so sensibel seid, dass Ihr merkt, dass es irgendwie nicht rundläuft.
Genau diese Sensibilität fehlt nämlich unheimlich vielen Menschen oder wird verdrängt.
Ihr habt die besten Karten, selbst zu schauen, wo Eure Beschwerden her kommen könnten Ihr fühlt eher, was richtig ist und was nicht, als es der Arzt für Euch tun kann.


Liebe Grüße
Rotbuche

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