Wann darf MANN zur Kur?

Joscata

Wann darf MANN zur Kur?

Beitrag von Joscata » 05 Dez 2011, 21:57

Hallo zusammen!

Im März diesen Jahres hatte mein Mann einen leichten Herzinfarkt und daraufhin einen Stent bekommen.
Die Zeit danach war wirklich schlimm für ihn. Panikattacken und immer weider dieses Grübeln, Ängste etc.
Körperlich ging es recht fix wieder gut, aber die Psyche...
Er war zur AHB (Anschlussheilbehandlung), die der RV gezahlt hat.
Nun kamen aber Gedanken auf, die es mit einer Kur/ Reha von der KK wäre. Gibt es da Fristen die beachtet werden müssten? Oder sind stationäre Maßnahmen von RV und KK unabhängig voneinander beantragbar?
Indikationen gibt es wohl... Bluthochdruck, die Herzgeschichte incl. psychischer Belastung, Schichtarbeit als belastender Faktor, ständige Müdigkeit, Akku leer halt... etc.
Ich hab da überhaupt keine Ahnung, aber vielleicht weiß ja jemand Näheres hier.
Ach ja, es soll ohne Kinder sein. Die fahren ja auch schon mit mir im April. ;)

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leuchtturm66
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Beitrag von leuchtturm66 » 06 Dez 2011, 17:02

Hallo Nicole,

grundsätzlich haben Männer inzwischen die gleichen Rechte wie Frauen, d.h. dein Mann könnte auch eine Väterkur. Allerdings müssten dann vaterspezifische Indikationen vorliegen. Akku leer, Schichtarbeit, ständige Müdigkeit würden dann in die richtige Richtung gehen, die körperlichen Dinge weniger.

Ich habe hier http://www.awo-hildesheim.de/index.php?id=6 eine Website gefunden, die auch Väterkuren anspricht und Formulare zum download anbietet. Vielleicht ist eine der Beratungsstellen in deiner Nähe oder du rufst da mal an? Oder du googlest ein bisschen weiter.

Da es nur wenige Kurhäuser für Mütterkuren gibt, vermute ich mal, dass es wohl Schwierigkeiten machen wird, ein Kurhaus zu finden, dass eine Väterkur durchführt, ggf. müsstet ihr mal die Mütterkurhäuser im Internet abklappern - wiie gesagt, es sind ja nur wenige. ;) Soweit ich weiß, wäre es aber auch möglich, dass dein Mann eine Vater-Kind-Kur beantragt, denn die Kur wird ja immer für Mutter bzw. Vater beantragt und erst dann wird über die Kinder entschieden. Sicher gibt es zu diesem Punkt hier noch einige erfahrene "Mädels", die dir dazu mehr erzählen können.
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Against_all_odds_

Beitrag von Against_all_odds_ » 06 Dez 2011, 18:39

Hmm --- Schichtarbeit ist doch keine Vaterspezifische Indikation .....Väterspezifisch wäre nur das was mit der Belastung als Vater zu tun hat.... Und da muss die Belastung halt außergewöhnlich hoch sein....

Aber unabhängig von einer Väterkur kann dein Mann natürlich jederzeit eine Vorsorgekur bei seiner KK beantragen.

Allerdings müssen bei solchen Kuren ( eben bei allen bei denen nciht die Väterspezifischen Belastungen im Mittelpunkt stehen ) immer alle ambulanten Behandlungsmöglichkeiten schon ausgeschöpft sein...

nachlesen kann man dazu zb mal hier

Joscata

Beitrag von Joscata » 06 Dez 2011, 18:54

Vielen Dank euch! x)

So wie ich das lese bei den Links wird eine für ihn passende Kur eher vom RV übernommen, also dürfte das erstmal noch dauern bis da wieder was geht.
Vielleicht muss er einfach mal mit seinem Arzt reden, einige ambulante Sachen sind ja schon gelaufen.
Väterspezifisch ist bestimmt nicht einfach, obwohl ich Schichtarbeit durchaus als Belastung ansehe in der Beziehung zwischen Vater und Kindern.
Ein Psychologe hat meinem Mann mal geraten in der Spätschichtwoche (in der er die Kinder nur 10 Minuten zum Mittagessen sieht) doch die Kinder einfach mal zu Hause zu lassen und einen tollen Morgen zu verbringen. :-o Ja is klar, Schule schwänzen für ein tolles Erlebnis mit Papa. :patsch:

Against_all_odds_

Beitrag von Against_all_odds_ » 06 Dez 2011, 19:12

Väterspezifische Belastungen sind analog den Müterspezifischen Belastungen eben nicht das was die Beziehung zwischen Vater und Kindern belastet. Sondern eben Belastungen des vaters die aus der Rolle als Vater herrühren....

Und damit fällt Schichtarbeit nicht unter diesen Begriff.

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leuchtturm66
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RE:

Beitrag von leuchtturm66 » 06 Dez 2011, 19:25

Original geschrieben von Joscata

Väterspezifisch ist bestimmt nicht einfach, obwohl ich Schichtarbeit durchaus als Belastung ansehe in der Beziehung zwischen Vater und Kindern.
Sehe ich auch so. Und man kann das Ding ja auch andersherum aufziehen: Durch die Schichtarbeit sieht Vater eine Woche lang seine Kinder fast gar nicht, dadurch steht er unter Zeitdruck und Stress, kann nicht richtig schlafen, weil er Angst hat, wertvolle Zeit mit seinen Kindern zu verlieren, hat ein schlechtes Gewissen seiner Frau und seinen Kindern gegenüber... Im Grunde ist das Ganze für mich nicht unbedingt eine Sache der Tatsachen, die natürlich da sein müssen, sondern eher eine Sache der Argumentation und des "Sich-Verkaufens" gegenüber der Krankenkasse.
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Against_all_odds_

Beitrag von Against_all_odds_ » 06 Dez 2011, 19:31

naja - das sehe ich anders...... bei der Argumentation wäre es auch ne Mütterspezifische Belastung wenn die Kinder beim Vater leben , man getrennt ist als Frau und arbeitet , aber halt ein schlechtes Gewissen und Stress hat weil man die Kinder wg der Arbeit so selten sieht....

DA ne MUKIKur zu beantragen würde mit Sicherheit schiefgehen.

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leuchtturm66
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RE:

Beitrag von leuchtturm66 » 06 Dez 2011, 19:44

Original geschrieben von Against_all_odds_

naja - das sehe ich anders...... bei der Argumentation wäre es auch ne Mütterspezifische Belastung wenn die Kinder beim Vater leben , man getrennt ist als Frau und arbeitet , aber halt ein schlechtes Gewissen und Stress hat weil man die Kinder wg der Arbeit so selten sieht....

DA ne MUKIKur zu beantragen würde mit Sicherheit schiefgehen.
Dias wären zumindest Probleme, die aus der Rolle derMutter entstehen. :aetschi:

Aber ich werde jetzt auch nicht weiter diskutieren, das bringt Nicole ja auch nicht weiter. Nicole, ich habe den Antrag meines Manns (den ich für ihn formuliert habe) eigentlich genauso aufgezogen wie meinen Antrag. Wir haben zuerst eine Ablehnung erhalten mit der Begründung, dass ich die Bezugsperson sei und meinem Mann keine Kur zustünde. Wir haben dann Widerspruch eingelegt und uns darauf berufen, dass für Väter die gleichen Bedingungen gelten wie für Mütter und dass mein Mann durch die Doppelbelastung besonders erschöpft und ausgepowert ist. Innerhalb weniger Tage hatten wir die Bewilligung.

Und, falls ich es mal so salopp ausdrücken darf,: Erschöpfung/Depressionen und Panikattacken sind eine "prima Indikation", meine Kur ist damit innerhalb kürzester Zeit bewilligt worden.
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Against_all_odds_

Beitrag von Against_all_odds_ » 07 Dez 2011, 04:20

Nee . das wäre keine Belastung die aus der Rolle als Mutter resultiert. Weil man dann diese Rolle gar nicht ausübt während der Woche, wenn die Kids nicht bei der Mutter wohnen.

Joscata

Beitrag von Joscata » 07 Dez 2011, 21:08

Uh, ich wollte keinen Streit auslösen hier...

Ich danke euch für eure Meinungen, ich finde die unterschiedlichen Ansichten sehr interessant, so kann man von allen Seiten beleuchten.
Im Endeffekt wird es aber bestimmt auch am Sachbearbeiter liegen, der das Ganze bewilligt. Oder eben nicht. ;)

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