Scheiß Nachricht erhalten

Die Kur ist genehmigt und ihr habt schon die passende Klinik? Die Kur ist genehmigt und ihr habt schon die passende Klinik?
stewi1964

Scheiß Nachricht erhalten

Beitrag von stewi1964 » 06 Jun 2009, 21:02

Eine ehemalige Kollegin von mir, wir sind nun auch befreundet, ist vor zwei Jahren an Krebs erkrankt (Unterleib). Es ist alles gut gegangen und sie war sehr fit in den vergangenen zwei Jahren.
Wir treffen uns ab und an auf einen Kaffee, mailen Zwischendurch und hatten uns nun vor 3 Wochen gemailt, dass wir uns treffen wollten.
Sie kam gerage von ihrer quartalsmäßigen Untersuchung (es war ein Montag) und alles war o.k., in der darauf folgenden Woche wollten wir uns treffen.
In der besagten Woche erhielt ich eine mail, dass wir das Kaffee trinken verschieben müssen, da man sie am Freitag benachrichtigt hat, dass man bei der Untersuchung doch wieder einen Tumor festgestellt hatte.
Sie musste zwei Tage später ins Krankenhaus hoffte jedoch, dass es nur eine "Kleinigkeit" sei und sie diesmal ohne Chemo davon kommt.
Wir verabredeten, dass ich sie anrufen sollte. Das habe ich heute getan, ich dachte mir so, dass die OP dann ja vorüber sei und sie schon mehr weiß.
So ist dem auch, der eine Tumor ist weg, aber es gibt etliche weitere. Man muss ihr die Blase wegnehmen (k ünstlicher Ausgang) und auch etwas vom Darm (ebenfalls dann künstlicher Ausgang) Sie kommt in eine Spezialklinik nach Berlin, aber der Proffessor kann nicht mal garantieren, dass sie die OP überlebt.
Nach der OP hat sie vielleicht noch ein - zwei Jahre, lässt sie die OP nicht machen, bleiben ihr 3-4 Monate. Sie weiß noch nicht was sie macht, hat auch zwei Kinder und ist so sagenhaft gefasst, ich kann es nicht glauben. In der nächsten Woche wollen wir uns treffen und ich bin ziemlich fertig, weiß auch gar nicht was ich ihr sagen soll, außer, dass ich nichts sagen kann so geschockt bin ich.
Sorry, das ich so viel geschrieben habe, aber ich mußte das einfach mal los werden.

Birgit

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sabinets
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Beitrag von sabinets » 06 Jun 2009, 21:07

Wir hatten eine ähnliche Geschichte im entfernten Bekanntenkreis. Dort war es Blasenkrebs und es ist auch so verlaufen, dass sie jetzt nicht mehr da ist.

Denke wichtig ist, für sie da zu sein. Mit ihr zu trauern und mit ihr stark zu sein. Gerade im Endstadium braucht auch die Familie viel Unterstützung.
Sagen kannst du nicht viel, denke ich. Zeig ihr, dass du für sie da bist - wenn du es kannst. Und wenn nicht, dann sag ihr das auch.

Wünsche ihr und dir viel, viel Kraft für die nächste Zeit !
Glück ist, wenn die Katastrophe eine Pause macht !

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immerdabei
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Beitrag von immerdabei » 06 Jun 2009, 22:52

Oh wie schlimm ... aber schön, wenn du für sie da sein kannst, das bringt ihr bestimmt total viel, auch wenn dir das vielleicht schwer fällt ...

Ingrid

Beitrag von Ingrid » 07 Jun 2009, 04:41

das tut mir sehr leid.

Ja, sei für sie da. Man muss nicht viel sagen, sondern einfach da sein und zuhören. Versuch auch die Familie irgendwie zu unterstützen vorallem wenn sie im Krankenhaus ist. Ich denke, man muss nicht das grosse leisten und dann dort den ganzen Haushalt wuppen, Kleinigkeiten sind schon hilfreich und zeigen, dass man Anteil nimmt.
Sich aus Unsicherheit zurück zu ziehen ist wohl das schlimmste.

Alles Gute für Deine Freundin.

balu77
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Beitrag von balu77 » 07 Jun 2009, 06:50

Denke auch beistehen ist das richtige und vielleicht auch das ein oder andere für sie übernehmen (mit Vollmacht von Ihr) z.B.mit den Kids zum Arzt gehen, evtl.kannst du sie dabei Unterstützen alles zu Regeln (denn das sollte sie egal wie sie sich entscheidet machen,sprich Bankkonten auf Eheleute umstellen so das der Partner zugriff hat ectr.auch die Absicherung der Kids muß jetzt laufen).
Dann kann ich Ihr nur viel Kraft wünschen und Dir auch, evtl.kannst du ihr ein Hospiz in der Nähe raussuchen, wo sie professionelle Hilfe bekommt wie sie mit der Zeit umgehen sollte, bzw.wie sie Abschied nehmen kann und ihrer Familie wird auch gezeigt wie man Abschied nehmen kann,Trauerbewältigung ectr.
Alles Gute und viel viel Kraft!!!!
Lg bianca
LG Bianca


2008 Mukikur Bordelum Norderheide
2014 Mukikur Ostseeinsel Insel Poel
10.8.-31.8.17 Mukikur Ostseebad Boltenhagen

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sternschnuppe5
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Beitrag von sternschnuppe5 » 07 Jun 2009, 12:16

Hallo,

es ist so traurig, immer wieder von Krebs zu hören.
Ich habe vor 6 Wochen meinen Bruder an Krebs verloren. Er starb schon knappe 6 Mon. nach der Diagnose :heul:

Man weiß am Anfang einfach nicht, wie man sich der erkrankten Person gegenüber verhalten soll :(
Dies hab ich auch oft zu hören bekommen. Unser Motto war dann: Sei einfach nur da, einmal kurz und fest umarmen und zuhören, die Welt dreht sich trotzdem weiter. Es tat meinem Bruder gut, wenn er mit Freunden reden konnte. Er hat aber auch jedem sagen lassen, daß wenn er niemanden sehen will oder kann, niemand böse sein darf. Ich denke, das versteht jeder, oder :(

Ich schicke dir Kraft und Trost, es ist eine schwere Zeit für dich.

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jamaju
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Beitrag von jamaju » 07 Jun 2009, 14:02

Hallo Birgit

Einfach nur da zu sein ist meist schon das Beste. Auch wenn du mit ihr nicht darüber reden kannst, vielleicht schaffst du es ja ihr einfach nur zu zuhören.
Und gib ihr das Gefühl, das du hinter ihren Entscheidungen stehst. Ob sie eine OP macht oder nicht.
Sowas ist hart und ich möchte es auch nie miterleben müssen.
Ich finde es toll, wenn du für sie und ihrer Familie da sein kannst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und wenn du manchmal nicht mehr weiter weißt oder kannst, wir sind für dich auch da.

LG. Nicole x)
St. Walburg Plön 2003
Maria Meeresstern 2008
Ostseeklinik Königshörn 2013

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leuchtturm66
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Beitrag von leuchtturm66 » 07 Jun 2009, 14:12

Oh Gott, Birgit, da wird wohl gerade der größte Horror jeder Mutter wahr! )x Ich glaube, es ist am besten, wenn du dir gar kein Konzept zurechtlegst, wenn du dich mit ihr triffst. Wahrscheinlich wird alles ganz anders verlaufen, als man es sich vorher vornimmt. Treff dich mit ihr, höre ihr zu und zeige ruhig deine wahren Gefühle. Ich fände es furchtbar, wenn in dieser Situation jemand versuchen würde, die schlimme Wahrheit kleinzureden. Biete ihr die Hilfe an, die du ihr geben kannst. Und suche dir anschließend eine starke Schulter, an der du dich ausheulen kannst.

Wenn wir dir helfen können, dann heule dich bei uns aus. Ich wünsche allen Beteiligten ganz viel Kraft!!!

:umarmung: :umarmung: :umarmung:
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Berghutzen

Beitrag von Berghutzen » 07 Jun 2009, 16:21

Das tut mir aufrichtig leid. Wie die anderen denke ich aber auch, das du einfach nur für sie da sein mußt. Sie wird jemanden an ihrer Seite brauchen und es gibt mehr als genug Leute, die lieber wegschauen, als dabei zu bleiben.

Alles, alles Gute für deine Freundin.

ennertmaus

Beitrag von ennertmaus » 07 Jun 2009, 17:16

Hallo Birgit,
das ist echt heftig! Ich kann mich nur den vorherigen Meinungen anschließen.Sei einfach weiterhin da und vor allen Dingen bleib du wie du bist. Sei ehrlich zu ihr, und wenn es für dich möglich ist, zieh dich nicht ganz zurück. Denn das ist das Schlimmste. Sag lieber ehrlich, dass es dir auch nicht leicht fällt und du nicht weißt wie du damit umgehen kannst. (denn ich hab mich bei einem Freund aus dem Grunde zurückgezogen und mache mir heute noch Vorwürfe.)
Ich denke ganz fest an dich!
Lieben Gruß Claudia

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