Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Auf Burn Out tippe ich selbst, da ich selbst einiges ausschließe (habe mich schon näher mit psychischen Krankheiten und deren Auswirkungen beschäftigt).
Im Moment/seit einem Jahr ist es eine vielfach-Belastung. Und jeder meint, mir noch was oben drauf packen zu müssen. Ich lehne dankend bis schimpfend ab, lasse mich nicht ausnutzen! Die blöden Kommentare nerven dann allerdings ziemlich.
Mutter-Kind-Kur hat mir bereits schon mal sehr viel gebracht. War eine super Zeit. Leider zu kurz und inzwischen wieder neuer Stress dazugekommen (Was ich ablegen/ablehnen kann, streiche ich)
Dass ich morgens oft heule, liegt bei mir an Erschöpfung. Ich war jetzt ein halbes Jahr ständig krank. Nicht richtig, halt ständig erkältet mit leichtem Fieber, zwei Tage Pause und dann neu. Das schlaucht. Hilfe? Nö, du bist ja nicht richtig krank, sei dankbar, dass du kein Krebs hast. Ja, dafür bin ich sehr! dankbar. Trotzdem schlaucht es.
Urlaub habe ich auch schon versucht. Tat super gut. Aber kaum zu Hause, Mach mal hier, mach mal da... das ist noch nicht erledigt. Weglaufen, umziehen, Neuanfang ist leider keine Lösung.
Hilfe hatte ich bereits vom Jugendamt. Die sind der Meinung ich bräuchte keine praktische Hilfe (genau deswegen hatte ich aber angefragt und bekam ich kurze Zeit auch!) sondern müsse in die Psychiatrie. Was aus meinem Kind wird, sei egal. Darum solle ich mich nicht kümmern. :kopfanwand:
Es kam heraus, die erste die helfen sollte, nahm ALLES was ich tat und nicht tat und fragte, persönlich und ritt mich beim Jugendamt voll rein. Eine andere, die sie dann ablöste, rettete was ging. Therapie MUSS NICHT sein. Aber zuständig ist das Jugendamt auch nicht mehr. "Suchen Sie sich eine Gesprächstherapie und nehmen Sie ihr Kind mit" ... danke...
Dann ging es eine zeitlang ganz gut. Habe auch eine Putzfrau. Na ja, es geht von der Bezahlung her. Ist zwar doof wegen Erspartem, aber was sein muss, muss sein. Sie nimmt mir viel im Haushalt ab, so dass ich die Hände frei hab für - mein Kind, arbeiten, Erledidugungen die dringend aufgeholt werden müssen, ... und einiges was ich jetzt nicht öffentlich machen will, aber sehr belastet ... u.a. versucht man mir die Verantwortung für das Suchtverhalten eines Verwandten aufzuerlegen. NIcht als Ursache, aber ich hätte mich gefälligst zu kümmern und das wäre ja sooo leicht. "Ich müsse ja nur...."

Die Ratschläge sind super *grrr* 1. 99% davon hab ich schon erfolglos versucht (von ignorieren, informieren, eingreifen, bis mich kümmern und die Reihenfolge rückwärts). 2. die Ratschläge passen für einen Einsichtigen Menschen, der seine Sucht erkennt, selbst in die Klinik geht und von sich aus behandeln lässt. ... das ist aber nicht der Fall, sonst wäre es ja einfach.
Jetzt bin ich an dem Punkt angekommen, an dem mein Kind auch noch in einer schwierigen - ich reize mal alle Grenzen ganz aus - Phase steckt (nicht nur meine. Auch ihre Freunde, die in heilen glücklichen Familien mit beiden Eltern und Geschwistern aufwachsen, auch) An sich wär das kein Problem. Nur mit allem was schon ist....
Jugendamt schickt mich in Therapie. Hausarzt hab ich Montag einen Termin. Eigentlich Impfen, aber ich will mehr erfahren (muss man aber alles aus der Nase ziehen wegen Budget und so und ich bin ja nicht wirklich krank. Ich bin nur müde -> mehr schlafen, dauernd erkältet -> mehr Obst essen, erschöpft -> hab halt ein Kind, da müssen alle Eltern durch) und evtl. neue Wege einleiten.
Mit dem Abwimmeln ist leicht gesagt. Ich versteh das Problem durchaus. Wenn es mir gut geht, schaff ich durchzuhalten und wieder anzurufen und nachzuhaken. Dann bekomm ich aber zu hören "wenn Sie so viel Kraft haben, brauchen Sie ja keine Hilfe" (Jugendamt damals). Wenn ich Hilfe bräuchte, hab ich aber nicht die Kraft durchzuhalten.
Psychiatrie kann gut sein. Da ich bei mir aber nicht von einer Depression ausgehe oder von anderen Erkrankungen, weiß ich nicht, ob das das richtige wäre.
Bin eigentlich ein recht fröhlicher Mensch, momentan aber oft erschöpft. Kindergarten ist super, da ist mein Kind gut betreut und ich kann in den zwei Stunden morgens einiges erledigen (sie geht länger, aber mit Weg und auf dem Weg-Erledigungen). Und jeder meinte schon ein halbes Jahr vorher... jetzt geht sie ja bald in den Kindergarten, dann kannst du ja wieder mehr arbeiten und das und jenes und eigentlich das auch noch. Klar ich kann zaubern. Alles dauert ja nur "fünf Minuten". Oder "gib sie halt mal ab, dann kannst du...." ok, nimmst du sie? "nein, da musst du schon jemand anderen finden. gib sie doch einfach mal ab" :haha:
Ja, ich will Hilfe. Jemand den mich versteht. Vorübergehend zeit für mich (das war in der Mutter-KInd-Kur traumhaft!) keine blöden Kommentare von anderen (saßen ja alle im gleichen Boot), gute Kinderbetreuung gerne auch mal den ganzen Tag (wenigstens einen! bzw. 8 Stunden am Stück)
Urlaub ist super. Allerdings auch da 24-Stunden-Betreuung durch mich. Aber wenigstens Ortswechsel.
Ich plane nebenbei parallel einen für den Sommer. Wenigstens zwei Wochen. Ist zwar auch total stress wegen Zugfahrt und planen und packen... aber es ist Ortswechsel und eine Überbrückung. Bis irgendwas irgendwie therapeutisches läuft, versuch ich meine eigenen Methoden um meinen Energietank auf Reserve zu halten. (Reserve heißt für mich: alles sehr viel langsamer, aber alles noch machbar. Und ich würde so gerne Energie tanken, bevor der Pegel weiter sinkt). Da das aber momentan sehr schwierig ist und die Wartezeiten wie du schreibst lang sind... sollte ich schon jetzt anfangen.... das Tanken vorzubereiten, bevor es irgendwann nicht mehr geht.